Yogateachertraining - Teil VII
Die nächsten Tage liefen in etwa gleich ab.....mit dem Unterschied, dass die Theorieblöcke länger, intensiver wurden und die Pausen noch kürzer. Auch die Aufgabenstellungen für die Sutras wurden schwieriger, jetzt mussten wir eine grössere Anzahl Sutras durchboxen und teils auch mit schauspielerischen Künsten denn tieferen Sinn darbieten.
Die Tage wurden immer intensiver und der Schlaf immer kürzer. Als wenn dies noch nicht genug Belastung gewesen wäre....
Wir schreiben mittlerweile Donnerstag der ersten Woche, als wir vor dem Mittagessen informiert werden, dass wir nun in vier Gruppen eingeteilt werden und uns in der Mittagspause darauf vorbereiten sollen, am Nachmittag das erste Mal zu unterrichten. Man konnte in der Shala regelrecht hören, wie einigen das Herz in die Hose gerutscht ist, mir auch. Das kam so völlig unvorbereitet und es gab keine Möglichkeit es hinauszuzögern oder so... nein jetzt gilt es ernst.
Ob wir das Mittagessen noch geniessen konnten? Was glaubt Ihr?
Der erste Teachingunterricht war so aufgebaut, dass es noch verhältnismässig gnädig ablief. Jede/r musste sich eine Asana überlegen und diese dann seiner Gruppe und dem zugeordneten Teacher (wir hatten natürlich den Checkpot....erstes Mal gleich bei Marianne Wells...OMG....Angst...) präsentieren bzw. anleiten. Ich war ca. als vierte an der Reihe.....ich hatte mich für Vrksasana / der Baum entschieden. Da stand ich nun vor der Gruppe, mein Puls raste, ich hatte schweissige Hände und befürchtete, dass ich keinen Ton rausbringe.
Ich fing an die Pose anzuleiten und gleichzeitig vorzuzeigen. Als wir dann im Baum standen, konnte ich plötzlich ganz ruhig sprechen und die Gefühlsebene ansprechen. Ich spürte die Stille der Natur, sah den Wind in den Bäumen und konnte dies in Worte fassen.
Geschafft, die Gruppe applaudierte (das wurde selbstverständlich bei jeder Person gemacht) und ich ging zurück in die Gruppe auf meine Matte. Als wir fertig waren, setzten wir uns in einen Kreis und Marianne Wells zückte ihre Notizen und gab uns allen ein ehrliches Feedback. Ich konnte es kaum glauben, aber ich bekam ein grosses Lob. Sie gab mir dazu noch ein paar Tipps und ihr finales Statement war: you did a great job. Das war zuviel für meine Nerven. Die ganze Anspannung löste sich und damit auch die Tränen in meinen Augen. Ich hatte nicht an mich geglaubt, zu Unrecht.
An diesem Abend schwebte ich wie auf Wolke sieben. Doch lange hielt das nicht an. Am nächsten Tag bekamen wir gleich die nächte Teaching-Aufgabe gestellt. Neue Gruppen wurden gebildet und wir wurden aufgefordert, uns an anspruchsvollere Asanas zu wagen.
Unsere neue Gruppe tat sich sichtlich schwer einen sinnvollen Ablauf der Yogalektion zu gestalten und es wurde lange diskutiert, wer nun welche zwei Posen übernehmen darf. Die Vorbereitungszeit war beinahe um und wir machten uns eilig zum vorgegebenen Ort, dem Tennisplatz. Hier warteten wir auf Ron Wells, welcher unserer Gruppe als Beobachter zugeteilt war. Kurz darauf betrat er den Platz und gleich hagelte es Kritik, seine Laune war an einem Tiefpunkt. Wir waren alle wie versteinert, keiner wusste etwas zu sagen. Ron schaute sich den Platz an, auf welchem wir die Matten wie vorgegeben in einem Kreis hinlegten und fragte uns, wie wir denn bitte unterrichten wollen....er schüttelte den Kopf und sagte: das wird nichts. Keiner verstand was er meinte. Er schaute uns böse an und fragte: Braucht Ihr denn keine Props im Unterricht??
Shit, an das haben wir überhaupt nicht gedacht. Aber ist das denn ein Grund gleich so kratzbürstig zu werden?
Mit zittrigen Stimmen quälten wir uns durch die vorbereiteten Posen und die Stimmung war an einem Tiefpunkt angekommen. Ich durfte das grosse Finale anleiten. Leider war die Zeit knapp und ich konnte am Ende nur noch eine kurze Shavasana Sequenz durchführen. Zu diesenm Zeitpunkt dachte ich an den Moment der ersten Teachingrunde, an die Gefühle, die Natur. Ich konnte mit meinen Worten meine Mitstreiter/innen beruhigen, ich liess sie dem Vogelgezwitscher dem Rascheln der Bäume zuhören und alle entspannten sich ein wenig.
Doch wenn Du jetzt denkst, dass ich auch hier wieder ein tolles Feedback des Teachers bekommen habe, dann muss ich Dich leider enttäuschen. Wir wurden alle weiter kritisiert, wir wurden auf sämtliche Fehler aufmerksam gemacht und Lob gabs dieses Mal nicht.
Nach diesem Teachingerlebnis, lagen bei den meisten die Nerven blank, wir weinten, verstanden die Welt nicht mehr, fühlten uns zu Unrecht so hart kritisiert. Und das Schlimmste, wir hatten jetzt höllische Angst vor der nächsten Teaching-Einheit. Und die kommt bestimmt, wir wissen nur noch nicht wann.
Fortsetzung findest Du hier: http://www.boupurness.ch/blog/yogateachertraining-teil-viii
Die Tage wurden immer intensiver und der Schlaf immer kürzer. Als wenn dies noch nicht genug Belastung gewesen wäre....
Wir schreiben mittlerweile Donnerstag der ersten Woche, als wir vor dem Mittagessen informiert werden, dass wir nun in vier Gruppen eingeteilt werden und uns in der Mittagspause darauf vorbereiten sollen, am Nachmittag das erste Mal zu unterrichten. Man konnte in der Shala regelrecht hören, wie einigen das Herz in die Hose gerutscht ist, mir auch. Das kam so völlig unvorbereitet und es gab keine Möglichkeit es hinauszuzögern oder so... nein jetzt gilt es ernst.
Ob wir das Mittagessen noch geniessen konnten? Was glaubt Ihr?
Der erste Teachingunterricht war so aufgebaut, dass es noch verhältnismässig gnädig ablief. Jede/r musste sich eine Asana überlegen und diese dann seiner Gruppe und dem zugeordneten Teacher (wir hatten natürlich den Checkpot....erstes Mal gleich bei Marianne Wells...OMG....Angst...) präsentieren bzw. anleiten. Ich war ca. als vierte an der Reihe.....ich hatte mich für Vrksasana / der Baum entschieden. Da stand ich nun vor der Gruppe, mein Puls raste, ich hatte schweissige Hände und befürchtete, dass ich keinen Ton rausbringe.
Ich fing an die Pose anzuleiten und gleichzeitig vorzuzeigen. Als wir dann im Baum standen, konnte ich plötzlich ganz ruhig sprechen und die Gefühlsebene ansprechen. Ich spürte die Stille der Natur, sah den Wind in den Bäumen und konnte dies in Worte fassen.
Geschafft, die Gruppe applaudierte (das wurde selbstverständlich bei jeder Person gemacht) und ich ging zurück in die Gruppe auf meine Matte. Als wir fertig waren, setzten wir uns in einen Kreis und Marianne Wells zückte ihre Notizen und gab uns allen ein ehrliches Feedback. Ich konnte es kaum glauben, aber ich bekam ein grosses Lob. Sie gab mir dazu noch ein paar Tipps und ihr finales Statement war: you did a great job. Das war zuviel für meine Nerven. Die ganze Anspannung löste sich und damit auch die Tränen in meinen Augen. Ich hatte nicht an mich geglaubt, zu Unrecht.
An diesem Abend schwebte ich wie auf Wolke sieben. Doch lange hielt das nicht an. Am nächsten Tag bekamen wir gleich die nächte Teaching-Aufgabe gestellt. Neue Gruppen wurden gebildet und wir wurden aufgefordert, uns an anspruchsvollere Asanas zu wagen.
Unsere neue Gruppe tat sich sichtlich schwer einen sinnvollen Ablauf der Yogalektion zu gestalten und es wurde lange diskutiert, wer nun welche zwei Posen übernehmen darf. Die Vorbereitungszeit war beinahe um und wir machten uns eilig zum vorgegebenen Ort, dem Tennisplatz. Hier warteten wir auf Ron Wells, welcher unserer Gruppe als Beobachter zugeteilt war. Kurz darauf betrat er den Platz und gleich hagelte es Kritik, seine Laune war an einem Tiefpunkt. Wir waren alle wie versteinert, keiner wusste etwas zu sagen. Ron schaute sich den Platz an, auf welchem wir die Matten wie vorgegeben in einem Kreis hinlegten und fragte uns, wie wir denn bitte unterrichten wollen....er schüttelte den Kopf und sagte: das wird nichts. Keiner verstand was er meinte. Er schaute uns böse an und fragte: Braucht Ihr denn keine Props im Unterricht??
Shit, an das haben wir überhaupt nicht gedacht. Aber ist das denn ein Grund gleich so kratzbürstig zu werden?
Mit zittrigen Stimmen quälten wir uns durch die vorbereiteten Posen und die Stimmung war an einem Tiefpunkt angekommen. Ich durfte das grosse Finale anleiten. Leider war die Zeit knapp und ich konnte am Ende nur noch eine kurze Shavasana Sequenz durchführen. Zu diesenm Zeitpunkt dachte ich an den Moment der ersten Teachingrunde, an die Gefühle, die Natur. Ich konnte mit meinen Worten meine Mitstreiter/innen beruhigen, ich liess sie dem Vogelgezwitscher dem Rascheln der Bäume zuhören und alle entspannten sich ein wenig.
Doch wenn Du jetzt denkst, dass ich auch hier wieder ein tolles Feedback des Teachers bekommen habe, dann muss ich Dich leider enttäuschen. Wir wurden alle weiter kritisiert, wir wurden auf sämtliche Fehler aufmerksam gemacht und Lob gabs dieses Mal nicht.
Nach diesem Teachingerlebnis, lagen bei den meisten die Nerven blank, wir weinten, verstanden die Welt nicht mehr, fühlten uns zu Unrecht so hart kritisiert. Und das Schlimmste, wir hatten jetzt höllische Angst vor der nächsten Teaching-Einheit. Und die kommt bestimmt, wir wissen nur noch nicht wann.
Fortsetzung findest Du hier: http://www.boupurness.ch/blog/yogateachertraining-teil-viii